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Die ersten Jahre in Burgdorf

Die Geschichte der Housy WG begann im Frühjahr 2005. Einige junge Leute aus der Region Burgdorf teilten die Vision vom gemeinschaftlichen Wohnen und beschäftigten sich mit dem Gedanken, eine grosse Wohngemeinschaft zu gründen.

Durch Beziehungen konnten sie ein grosses Haus aus den 1870er Jahren an der Dammstrasse in Burgdorf erwerben. Das Haus wurde mit viel Eigenleistung renoviert und den Bedürfnissen der Wohngemeinschaft angepasst. Der Verein Housy (vom Englischen Wort für „Haus“ abgeleitet) wurde gegründet. Grundlage des Vereines war, das gemeinschaftliche Wohnen zu fördern, christliche Werte dienten als Grundlage des Zusammenlebens. Im Herbst 2006 zogen die ersten Housy Bewohner ein. Ämtlipläne wurden erstellt, Müllcontainer organisiert, Mietverträge aufgesetzt, Rechnungen bezahlt, Kasse geführt, WG-Abende geplant und Einrichtungen organisiert.

 

Das Leben in der WG nahm seinen Lauf, es schliff die Bewohner, führte zu Konflikten und forderte heraus. Noch viel mehr aber lernte es, miteinander zu leben, es begeisterte und in den folgenden Jahren entwickelte sich ein Ort, an dem Freundschaften entstanden und Menschen ein Zuhause hatten. Neben den zwischenmenschlichen Herausforderungen bezüglich Sauberkeit und Kommunikation kamen auch immer wieder Themen wie Leiterschaft, Verantwortung übernehmen und Identität als Gemeinschaft finden auf. Die WG organisierte sich in verschiedenen Formen, hatte ein Kernteam, setzte Ressortleiter ein und diskutierte an Visionsabenden: ​Grundlage unserer WG ist und wird immer Gott sein und sein JA zu jedem Einzelnen, der hier wohnt und Leben teilt.

 

Schon längere Zeit zurück hatte das Haus den Eigentümer gewechselt, was vorerst keine grösseren Änderungen für die WG bedeutete. Doch dann teilte der Vermieter im Sommer 2013 schweren Herzens mit, dass er den Mietvertrag kündigen wird. Im Haus werde eine Jüngerschaftsschule der Pfingstgemeinde eingerichtet. Die Housy WG musste im Sommer 2014 ausziehen. Diese Nachricht kam für alle Bewohner sehr unerwartet und löste Bestürzung aus.  Die Zukunft der  WG war ungewiss: Würden sie eine neue passende Liegenschaft finden, könnten sie diese bezahlen oder wird es in mehreren kleineren Wohngemeinschaften weitergehen? Würde sich die Housy WG auflösen müssen?

 

Suche nach einer neuen Liegenschaft

Ein Team machte sich gezielt auf die Suche nach einem passenden Haus. Es stellte sich heraus, dass in der Region sehr wenige grosse Liegenschaften zu erwerben waren, welche 20 Bewohner aufnehmen konnten.

 

Der Gasthof Sonne in Rüegsauschachen

Im Herbst 2013 schrieb ein Architekturbüro den Gasthof Sonne in Rüegsauschachen zum Verkauf aus. Wie viele der grossen Landgasthöfe im Emmental hatte auch dieser den Restaurantbetrieb geschlossen.

Die Gemeinschaft besichtigte das Haus, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Einerseits war die Grösse ausreichend, die ehemaligen Gasthofzimmer ideal für die Einzelpersonen der WG. Es gab zwei Wohnungen, welche an Familien vermietet werden konnten. Andererseits präsentierte sich  die Liegenschaft zum grossen Teil recht heruntergekommen, offensichtlich war in vielen Bereichen seit Jahren nichts investiert worden. Auf den ersten Blick war es schwierig, sich den Gasthof Sonne als zukünftigen Wohnort der Housy WG vorzustellen.

Es gab noch andere Interessenten für die Liegenschaft, und wie konnte das Haus finanziert werden? Die Housy Leute beteten für diese Situation. Was danach geschah, kann als Wirken Gottes bezeichnet werden. Die Gemeinschaft kam in Kontakt mit Manfred Loosli, welcher ihnen zusagte, das Haus zu finanzieren, zu renovieren und an den Verein Housy zu vermieten. Die verantwortliche Person vom Architekturbüro zeigte von Anfang an Sympathie für die  Wohngemeinschaft und gab schlussendlich Manfred Loosli den Zuschlag zum Kauf.

 

Der Umbau des Gasthofes

Die Planung für den Umbau begann, Baugesuche wurden eingereicht und im Dezember 2013 räumte die Housy WG das Haus, welches an einigen Orten regelrecht zugemüllt war. Als Bauleiter wurde Hugo eingesetzt, an den Wochenenden halfen immer wieder Leute von der WG mit. Es zeigte sich, dass an der 100-jährigen Liegenschaft viel Renovationsbedarf bestand. Die Fenster wurden ersetzt, eine neue Heizung installiert, die elektrischen Anlagen  erneuert, auch Gipser und Maler hatten viel zu tun.

Der grosse Saal hinter dem Gasthof wurde nach umfassender Abklärung für eine weitere Nutzung abgerissen. Dabei kam ein alter Parkett-Boden zum Vorschein, welcher ausgebaut und erneuert im Erdgeschoss des Hauses verlegt wurde.

 Die Zeit war knapp, die Handwerker leisteten Überstunden und auch Hugo war als Bauleiter sehr herausgefordert. Doch schlussendlich konnte das "Housy" im Juli 2014 einziehen. Das Dachgeschoss wurde komplett neu ausgebaut und war etwas später bezugsbereit.

Bis Sommer 2015 wurden im Schopf hinter der Sonne zwei Wohnungen eingebaut, auch der Umschwung wurde fast komplett erneuert.

Zusammenfassung der Geschichte

In den vergangenen Jahren ist viel passiert, doch die Grundgedanken der Wohngemeinschaft leben weiter. Die Housy Gründer haben mit ihrer Vision ein Vermächtnis hinterlassen, welches – mit Gottes Hilfe – noch lange weiterlebt.

 

 

Sarah von Gunten, Andreas Dreier, aktualisiert Juli 2018

 

 

Ausführliche Geschichte der

Housy Wohngemeinschaft

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